Poggensee Triathlon 2012

 

Am 1. Juli 2012 bin ich zum Poggensee bei Bad Oldesloe gereist. Mein Magen hing ziemlich schräg zwischen den übrigen Innereien, aber das scheint bei mir beim ersten Versuch einer Wettkampfart dazu zu gehören. Nach kurzer Sucherei fand ich den idyllisch gelegenen See und auch einen Parkplatz. Auf der Wiese traf ich gleich Eva, mit der ich verabredet war. Sie gab mir noch etliche wertvolle Tipps für´s einen möglichst flinken Wechsel vom Schwimmen zum Fahrrad fahren.

 

Bei der Wettkampfbesprechung erwartete uns eine besonders schöne Nachricht: die 500 m Schwimmstrecke sei ein wenig länger, aber niemand wusste so genau, wie lang, denn die entsprechende Boje hatte sich verselbständigt und ist etwas näher ans gegenüberliegende Ufer geschwommen. Zum Glück kann man im Neo nicht ertrinken; zumindest nicht auf einer solch kurzen Strecke.

 

Beim Schwimmstart habe ich mich ganz hinten eingereiht. Das hatte den Vorteil, dass ich nicht von all den anderen schnellen Schwimmern überrollt wurde. Von hinten hatte ich auch gut im Blick, wie sich das Schwimmfeld immer weiter nach vorn entfernte. Das machte aber nichts, denn ich war froh, dass ich nicht die Letzte war, die langsam in Richtung Boje paddelte.

Bis zur Wende brauchte ich, um in ein halbwegs gleichmäßiges Schwimmen zu kommen. Immerhin könnten sich Haie, Piranhas oder andere Ungeheuer im Wasser tummeln. Das Seewasser hatte eine schöne Grünfärbung und unterschiedlich warme (kalte) Strömungen. Heiner hatte mir schon vor Tagen verraten, dass Nessie in ihrem schottischen Sommerbad sei und alle Fische des Sees hatten sich mit Sicherheit vor der wasserdurchpflügenden Meute in die Seerosenzone in Sicherheit gebracht, so blieben mir unliebsame Begegnungen erspart. Brustschwimmend konnte ich einige Krauler hinter mir lassen, daran hatte ich Freude.

 

Das Auspellen aus meiner Neohülle ging leider nicht so fix vonstatten, wie ich es mir gewünscht hatte, aber der erste Tria des Lebens ist zum Ausprobieren. Ich war froh, den schlimmen Teil, nämlich das Schwimmen, geschafft zu haben (diese Disziplin bedarf noch einigen Trainings).

Beim Radfahren ging´s zu Anfang ein paar Hügelchen bergauf – sehr ungewöhlich für eine wie mich, die aus einer völlig platten Gegend kommt. Dreimal sollte die ca. 7,7 km lange Strecke gefahren werden. Außer wenn mich wahnsinnsschnelle Radler auf ihren Scheibenrädern überholten, fuhr ich ziemlich einsam durch die Gegend. Bergab mit Rückenwind schaffe sogar ich 39,6 km/h. Die 23 km lange, hügelige Stecke habe ich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 26 km/h hinter mich gebracht.

 

Das Wechseln zur Laufstrecke ging ziemlich schnell, das Laufen aber leider nicht. Ich glaube, ich habe geschnauft wie eine mittlere Dampflok. Ein Teil war sicherlich der ungewohnt warmen und sonnigen Witterung geschuldet, den weitaus größeren Anteil hatten meine nun schon ein wenig müden Beine zu tragen. Könnt ihr euch vorstellen, dass ich auf dieser läppischen Laufstrecke von 7 km gehen musste? Sogar fiese Seitenstiche haben mich heimgesucht. Dennoch, zu meiner großen Freude, habe ich meinen ersten Tria in unter zwei Stunden geschafft; nach 1:50:28 war ich im Ziel; geschafft, aber zufrieden stand ich bei meinen neongelben Lauffreunden.

 

Jetzt gibt es neue Aufgaben für mich:
1. Meine Schwimmtechnik muss besser werden und ich werde Kraulschwimmen üben, bis ich es beim Wettkampf einsetzen kann.
2. Intervalle werde ich nicht nur beim Laufen, sondern auch beim Radeln regelmäßiger probieren.
3. Hügeltraining kann auch im Parkhaus angetestet werden.
4. Die Bewegung des Oberkörpers beim Radfahren könnten weniger und in Kraft für die Beine umwandelt werden.
5. Ich übe das Fahren mit Klickies.
6. Nicht gleich morgen, aber irgendwann werde ich wieder bei einem Triathlon starten.

 

Übrigens: die rasendschnelle Eva erkämpfte sich den 1. Platz ihrer AK und wurde mit einem silberglänzenden Pokal geehrt. Ganz, ganz herzliche Glückwunsche!

 

Ich werde mich jetzt einfach weiter freuen, nachher vielleicht noch ein paar Fotos nachreichen und meine Edding-Startnummer putze ich erst 5 Minuten vor dem Schlafengehen vom Arm.

 

(Bericht: Gina Göbel)

 


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