Sønderborg-Halbmarathon 2011

Aus lauter Angst die Zeit zu verschlafen, war ich schon vor dem auf sieben Uhr gestellten Wecker wach. Wahrscheinlich hat mein Inneres die interne Uhr mit der Zeitumstellung brav eine Stunde vorgestellt.
Draußen war alles weiß gefroren, aber die Sonne schien. Also schnell das Auto vom Eis befreit und schon ging´s zum Bäcker, eine große Tüte Gråv-Birkes holen. Die kann ich allen Dänemarkreisenden nur empfehlen - sie sind nicht wirklich kalorienbefreit, aber unglaublich lecker.

Nach einem gemütlichen Frühstück machte ich mich auf den Weg zum Ort des Geschehens, dem Sønderborg Stadion am Rande der Altstadt; entgegen meiner Befürchtungen gab es reichlich Parkplätze. Beim Abholen der Startnummer umschwirrte mich dänisches Sprachgewirr – sprecht mal bitte nicht so schnell, sonst verstehe ich zu wenig!

Gemeldet waren ca. 350 Personen, angebotene Distanzen 5, 10 und 21,1 km. Wie auf ein geheimes Zeichen hin (das hieß bestimmt „Uhrzeit“) versammelten sich die Läufer aller Wettbewerbe an der Startlinie und starteten zeitgleich. Bis dahin waren sie nur durch die Farbgebung der Startnummern zu erkennen, nun unterschied sich auch die Laufgeschwindigkeit deutlich.
Nach einer Ehrenrunde im Stadion ging´s auf die Strecke; ich lief im hinteren Feld. Größtenteils führte der Weg über Asphalt, eine Teilstrecke war ein befestigter Weg, garniert mit losen Steinen. Insgesamt war die Strecke nicht ganz so flach, wie ich es gewohnt bin, hatte aber keine wirklich großen Hügel. Der Himmel strahlte wunderbar blau, es gab wenig Wind, dafür herrlichsten Sonnenschein, ein Teil des Weges führte an der Förde entlang. Ich liebe den Blick über das Wasser!

Alles war gut, wenn nur die Lachsnudeln des Vorabends nicht gewesen wären…

Ich heftete mich an die Fersen diverser dänischer Läufer, wenn mir mein Zielrücken davon lief oder ich jemanden überholte (ja, das gab es auch!), suchte ich mir sofort einen neuen Rücken.
Kurz vorm Ziel ging´s bergauf, dabei konnte ich eigentlich schon nicht mehr. Laufend und schnaufend kam ich im Stadion an, drehte meine letzte Ehrenrunde und hatte nicht einmal mehr die Kraft für einen Schlussspurt.

Dennoch: so schnell war ich auf einer Halbmarathon-Distanz noch nie. Für mich als Rennschnecke sind 2:10 einfach richtig, richtig gut! In meinem Bauch tummelt sich noch immer eine Riesenfreude darüber!

Zwei Dinge werde ich allerdings beim nächsten Wettkampf ändern: am Vorabend gibt es keine Lachsnudeln und ich ziehe auch keine fünf Schichten übereinander an; das war definitiv zu warm! Mein Schleswig-Holstein-Shirt wird auf jeden Fall dabei sein.

(Bericht: Gina Göbel)

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