Bergmarathon Bad Harzburg 14.05.2016


Beim Bergmarathon wurden 42,195 km, 21,1 km, 11 km und 6 km-Strecken für Läufer und diverse Distanzen für Walker und Kinder angeboten, deren jeweiliger Start zeitversetzt erfolgte. Da schon der Halbmarathon mit ca. 500 Höhenmetern beeindruckte, entschieden wir, dass uns diese Distanz reichte. Hatten wir in der letzten Woche beim Langlauftag achtern Diek hochsommerlich anmutende Temperaturen, so empfing uns der Harz am Pfingstsonnabend mit einem Temperatursturz.

Unsere Startunterlagen holte ein ortsansässiger Lauffreund schon am Vortag für uns ab (vielen lieben Dank dafür). Zusätzlich zum Kleiderbeutel, der am Tag des Laufes zur Verwahrung abgegeben werden konnte, enthielt der Starterbeutel diverse Gutscheine (u. a. für einen Besuch im Silberbornbad und eine Berg- und Talfahrt der Burgbergseilbahn) und andere kleine Überraschungen. Alles war in einem Vliesbeutel mit Bergmarathon-Aufdruck verpackt, den wir nun für Einkäufe nutzen werden.

Vor dem Lauf hielten wir uns plaudernd und windgeschützt mit anderen Läufern in einem Raum unter der Tribüne auf, bis es frierend und zitternd an die Startlinie ging. Pünktlich um 10 Uhr fiel der Startschuss. Gefühlt verlief der Weg kurz nach dem Start nur noch bergauf. Ab und an waren ein paar bergabwärtsführende Meter eingestreut und schon ging es wieder hoch.

Heiner und ich wollten gemeinsam ganz gemütlich laufen, aber die Steigungen war ich einfach nicht gewohnt. Ließ Heiner sich erst nicht vorausschicken, so machte er sich ab Kilometer 4 oder 5 doch auf den Weg, um sein eigenes Tempo zu laufen. Ich versuchte nicht mehr, mich jeden Meter laufend hochzukämpfen, sondern lief die Hügel an, um dann den Rest im zügigen Schritt gehend zu erklimmen. Einige Läufer überholten mich, aber abgerechnet wird zum Schluss. Ich ging, um meine Kraft aufwärts zu sparen, damit ich sie für die Abwärtspassagen gut nutzen konnte. Einige Rücken merkte ich mir, denn ich wusste, dass sich die Streckenführung später ändern sollte.

Circa alle 5 km gab es einen Versorgungspunkt, der mit ausreichend Wasser; Iso, Apfelschorle und später mit Cola bestückt war. Die Landschaft war beeindruckend schön. Es gab Ausblicke über Täler, den Brocken oder einfach in den Wald hinein. Die Wegstrecke bestand aus einem gut befestigten, aber dennoch hubbelig-steinigen Untergrund. Unachtsamkeiten könnten mit einem Kuss der Erde belohnt werden, also lief ich ganz konzentriert. Die Strecke war gut beschildert, angezeigt wurden zusätzlich die noch verbleibenden Kilometer zum Ziel.

Unterwegs begann ich, mit meinen Fähigkeiten zu hadern. Nein, dieses bergauf laufen war ich nicht gewohnt. Es erschien mir durchaus erstrebenswert, wahlweise gar nicht mehr oder nur noch auf einer Kurzstrecke zu laufen. Nordlichter gehören nicht in die Berge. Dieser Zustand hielt an, bis der zehnte Kilometer erklommen war. Tschakka, ab dann ging es öfter bergab als bergauf! Es zahlte sich aus, dass ich mit meinen Kräften gehaushaltet hatte und ab sofort wurde ich schneller und schneller.
Himmel, macht das Laufen Spaß! Mit höchster Konzentration bin ich die Berge hinuntergeflitzt. Jetzt war ich es, die die anderen Läufer überholte. Wer mich noch einholen wollte, musste sich beeilen. Meine schnellsten Kilometer (17 und 18) gingen mit einer Pace von 5:01 und 5:02 weg. Das reichte, um mich mit mir auszusöhnen.

Fazit: dies war mein langsamster Halbmarathon, aber auch der HM mit den meisten Höhenmetern. Anstrengend war er, einen deutlichen Muskelkater hat er mir verursacht, aber auch Spaß gemacht.

Falls jemand eine gute Unterkunft sucht, um im Harz zu verweilen oder auch am Bergmarathon teilzunehmen, wir empfehlen die Harly Lodge, in Vienenburg. Dies ist eine freundlich-helle, saubere, moderne Ferienwohnung, mit großer Terrasse und Blick auf den Harly, von der alle Sehenswürdigkeiten des Harzes erreichbar und schöne Läufe in die Umgebung möglich sind. (Nein, dies ist kein bezahlter Hinweis, wir haben uns hier tatsächlich sehr wohl gefühlt. Wer es selbst testen möchte: www.vienenburg-tourismus.de; Ferienwohnung Harly Lodge).

Bericht Gina Asmussen

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