OEM = Oberelbe-Marathon Dresden
Am 23.04.16 reisten Gina und ich zum Marathon in Dresden an. Es sollte der zweite Marathon im April werden. Wir quartierten uns im Hotel/Ristorante e Pensione La Campagnola ein. Es liegt ganz
nahe an den Elbwiesen und dem blauen Wunder. Das Essen im Ristorante abends war lecker. Ein Frühstück am Sonntag vor dem Marathon gab es leider nicht, da wir zu früh zum Startort aufbrechen
mussten. Ein Bus brachte uns zu einem Bahnhof und ein Zug setzte zuerst die Halbmarathonläufer ab und später dann uns in Königstein. Auf der Fahrt entlang der Elbe konnten wir die Laufstrecke und
das Elbsandsteingebirge sehen. Gefühlt fuhren wir sehr lange an der Laufstrecke entlang. Am Start gab es eine Rede vom örtlichen Pastor, die vom „guten Wort“ und der Mühsal eines Marathonlaufes
handelte. Als Motivation nur so mittel geeignet. Die Temperaturen lagen so um übersichtliche 2°C. Der Wind kam beständig von vorne. Daher reichte es den Kopf zu senken, damit es nicht die Basecap
vom Kopf hob. Einmal in die Elbe geweht, würde ich nicht hinterher springen wollen. Die ¾-Hose gab wenig Anlass zum schwitzen.
Am Start standen 911 MarathonläuferInnen, davon 187 Frauen, die sich später gut auf der Strecke verteilen sollten. Nicht lange nach dem Startschuss sah ich den Pacemaker für 4 Stunden vor mir.
Dem schloss ich mich an und versuchte mich bei den Hügeln nicht abschütteln zu lassen. Was nicht ganz gelang. Denn nachdem ich einige langsamere Läufer überholt hatte, lief der Pacemaker hinter
mir und der Abstand vergrößerte sich ständig. Abbremsen war aber auch keine Option. Wenn’s rollt, laufen lassen. Bis Pirna bei Kilometer 20 lief ich einen Schnitt von 5:11-5:20 min/km, je nachdem
ob es rauf oder runter ging. Durch Pirna ging es im Zickzack über Kopfsteinpflaster. Kann man mögen. Die Stimmung auf dem Marktplatz war gut. Wir liefen durch eine Gasse in einer Menschenmenge.
Danach ging es weiter entlang der Elbe durch die Elbwiesen. Über diese großen Überflutungszonen kam der Wind ungebremst von vorne. Einsetzender Graupelschauer und die ¾-Hose verhinderten
erfolgreich einen Hitzekoller. Warme Hände werden auch völlig überschätzt. Bevor sich das mangelnde Frühstück bemerkbar machen würde, nahm ich Iso-Gels. Der Hammermann begrüßte mich trotzdem bei
Kilometer 32. Die Kohlenhydrate gingen zur Neige. Ersatzweise machten sich die rechte Wade und Oberschenkelrückseite zwickend bemerkbar. Ich hätte darauf verzichten können und wurde zwar
langsamer, aber versuchte das Ding durchzuziehen. Dresden kam schließlich immer näher. Die verbleibenden Kilometer bis ins Ziel wurden auf Schildern angezeigt. Es ergab sich, dass ich mich mit
einem Läufer in der Führung abwechselte und wir uns gegenseitig zogen. Ein anderer Läufer, der mich zunächst souverän überholt hatte, blieb dann aber doch hinter mir zurück. Beim Marathon wird
zum Schluss abgerechnet. Ich hatte auch noch eine besondere Motivation. Bei zwei Läufen in der Vergangenheit hatte mich ein bestimmter Läufer kurz vor Schluss abgehängt. Dieses Mal war ich auf
der Hut und wollte das nicht zulassen. Daher versuchte ich, die zwickenden Muskeln zu ignorieren und das Tempo zu halten. Nach 42,195 Kilometern oder 4 Stunden 7 Minuten lief ich ins Stadion ein
und hatte plötzlich Fliegen in den Augen.
Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass es ein super organisierter Lauf mit netten Helfern war.
Den Lauf kann ich empfehlen … und einen Blick auf die Wetterkarte vor dem Lauf. ;-)
(Bericht: Heiner Asmussen)